Bist du kurzsichtig oder weitsichtig?
Trägst du eine Brille, so wie ich?
Wer auf kurze Distanz gut sieht, aber in die Ferne verschwommen, ist kurzsichtig.
Wer in die Weite gut sieht, aber in der Nähe verschwommen, ist weitsichtig.
Gesunde Augen oder Brillenträger sehen sowohl in die Ferne als auch in der Nähe gut.
Ist das nicht eine tolle Illustration für unsere Sicht auf das Reich Gottes?
Manche von uns sehen auf kurze Distanz gut, sind investiert in die lokale Gemeinde, sehen den Nachbarn, den Bürgermeister, den Lehrer, den Sandler, die Ärztin und die Verkäuferin beim Billa nebenan. Reich Gottes Bau lokal, das ist gut und biblisch.
Andere von uns sehen in die Weite gut, sind investiert in Weltmission, bekämpfen Armut, Menschenhandel, Christenverfolgung, und pflegen Beziehungen mit Christen und Denominationen weltweit. Reich Gottes Bau global, das ist gut und biblisch.
Und wiederum andere sehen sowohl auf kurze Distanz, als auch in die Weite gut. Mit und ohne Brille. Auch das ist gut und biblisch.
Die Weihnachtszeit naht und ich denke an die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem. Obwohl Maria und Joseph auf der Flucht sind, symbolisiert dieser Stall doch etwas sehr Lokales, und Einheimisches von nebenan.
Dann jedoch kamen da die drei Weisen aus dem Morgenland zur Geburt dazu. Die drei Weisen aus dem Osten, aus dem Orient, von den fremden Völkern, die dem Messias huldigen und Geschenke bringen. Für manche Theologen steht Balthasar für Asien, Melchior für Europa und Caspar für Afrika.
Der Blick auf das Reich Gottes bietet für alle etwas, sowohl für den Kurzsichtigen, als auch für den Weitsichtigen. Nun gut, am besten wäre es natürlich wenn jeder von uns entweder gesunde Augen hätte, oder einfach ein Brille trüge. So könnte jeder etwas mehr Reich Gottes vor Ort, als auch weltweit sehen, genießen und darin investieren.